Die vorliegende Sammlung von Versuchsanleitungen ist vornehmlich als eine Handreichung für Menschen gedacht, die diese Experimente zum ersten mal selbst durchführen: z.B. Studenten des Lehramtes Chemie, Lehrerinnen und Lehrer im Vorbereitungsdienst bzw. im Referendariat bzw. die fachfremd Chemie unterrichten.

Bei den Versuchsvorschriften handelt es sich weitgehend um alt bekannte, bewährte und erprobte Experimente. Es findet sich aber auch eine Fülle neuer Vorschläge für einen modernen kontextbezogenen, integrierten naturwissenschaftlichen Unterricht sowie für die Projektarbeit. Ziel dieser Versuchsanleitungen ist, eine experimentelle Erfahrungsbasis zu schaffen - es soll eine Grundlage gegeben werden, sicher und zunächst mit Erfolg zu arbeiten. Zu verbessern, zu variieren, zu optimieren ist eine nächste Aufgabe. So begründet sich der "Rezept"-Charakter dieses Skriptes: "Punkt für Punkt" soll beim Experimentieren abgearbeitet werden - als Handlungsschritte gedacht.

Viele dieser Versuchsanleitungen sind so gestaltet, dass sie auch unmittelbar als Arbeitsanleitungen für Schülerversuche im Chemieunterricht verwendet werden können.
Es wurde Wert darauf gelegt, möglichst mit Vergleichen (Vergleichsproben, Parallelversuchen) zu arbeiten. Vergleiche erleichtern es besonders den leistungsschwächeren Schülern, sich sprachlich zu äußern und richtige Formulierungen zu finden.
Bei Versuchsreihen wurden nach Möglichkeit immer auch Stoffe mit negativem Ergebnis vorgeschlagen, damit sich die Kernaussage umso deutlicher abhebt.

Die Auswahl der Themenbereiche und Versuche hält sich im Kern an die übliche Schulchemie. Die didaktisch / methodischen Konzeption folgt weitgehend der fachsystematischen Leitlinie. Einzelne Themenbereiche zielen mehr auf einen kontextorientierten, bzw. projektorientierten Unterricht.

Es werden in der Regel nur minimale fachliche Informationen vorangestellt, damit man weiß, worum es prinzipiell bei den Experimenten geht. Es muss vorausgesetzt werden, dass man sich mit den Vorgängen der jeweiligen chemischen Reaktion (Theorie) vertraut macht. Beobachtungen und Ergebnisse werden nur in Einzelfällen gebracht.
Man kommt in der Regel mit wenig preiswertem Standardgerät aus. Teils sind Anleitungen zum Selbstbau gegeben.
Sicherheits- und Entsorgungsratschläge werden immer vorangestellt, damit es keine vermeidbaren unangenehmen Überraschungen, Probleme und Nöte gibt und damit vor allem ein verantwortliches Handeln im Vordergrund steht. H- und R- Sätze wurden textlich gefasst; denn an Abkürzungen gewöhnt man sich all zu leicht und beachtet sie ggf. nicht.
Die meisten Versuche sind "Allgemeingut der Experimentellen Schulchemie", sodass keine extra Quellenangaben nötig sind. Bei neueren Versuchen wurde jedoch die Originalliteratur, zu Themenkreisen hilfreiche "Themenhefte" von Fachzeitschriften angegeben.

Dieses Skript basiert auf jahrelangen Erfahrungen eines Experimentalpraktikums zur Ausbildung von Chemiestudenten insbesondere der Sekundarstufe I an den Universitäten Oldenburg, Dortmund und Frankfurt. Viele Studenten, Examenskandidaten, Tutoren, Lehrer und Kollegen haben zur Gestaltung dieser Experimentieranleitung beigetragen. Die meisten Versuche sind lang erprobt. Ständig wurden aber auch neue Versuche aufgenommen, sodass auch durchaus mal ein Experiment misslingen kann.

Es besteht grundsätzlich die Verpflichtung, sich an die gültigen "Richtlinien zur Sicherheit im naturwissenschaftlichen Unterricht" zu halten !